SCHUTZ IHRES PROZESSES VOR EXPLOSIONEN DRUCKENTLASTUNG & EXPLOSIONS- DRUCKENTLASTUNG FUNKENDETEKTION & LÖSCHUNG ENTKOPPLUNG EX-UNTERDRÜCKUNG IEPTECHNOLOGIES.DE +49 2102 5889-0 Mit Sonderteil des Fachverbandes der chemischen Industrie Österreichs P.b.b. Siolygasse 18/2/2 1190 Wien 15Z040411M INSIGHT Chemie die Österreichische Zeitschrift Das Fachmagazin für die gesamte Chemiewirtschaft 124. Jahrgang | 2023.06© nordroden | AdobeStock.comEDItorIal Damit sich Erzeugnisse der Chemie- oder Lebensmittelbranche sowohl qualitativ hoch- wertig als auch produktiv herstellen lassen, spielen Automatisierungs-, Hygiene- und In- formationstechnik eine zentrale Rolle. Die speziell für den Extrem-Einsatz konzipierten Industrie- und Panel-PCs übernehmen gleich mehrere Aufgaben z. B. die Steuerung der An- lage, die Datensammlung und die Interaktion Mensch-Maschine. Der Industrie-PC ist der zentrale Hardware- Baustein im Edge Computing einer Maschine oder Anlage. „In Branchen, die mikrobiologisch sensible Produkte herstellen, werden an Verar- beitungsmaschinen oder Abfüllanlagen und da- mit an alle Bausteine im offenen Prozess hohe Hygieneanforderungen gestellt,“ erklärt Gerhard Mandl, Vertriebsexperte der TL Electronic GmbH Österreich. Im Prinzip gelten für Industrie-PCs oder Panel-PCs drei Kriterien für den Einsatz in hygienegerechte Maschinen und Anlagen: 1. Intensive Reinigungsmöglichkeit 2. Leichte Integration 3. Hohe Usability, also Bedienerfreundlich- keit. „Unsere speziell entwickelten industriel- len Rechnersysteme erfüllen im hygienischen Prozess wesentliche Richtlinien und orien- tierten sich an den zahlreichen Leitfäden der EHEDG oder der Maschinenrichtlinie 2006/42/ EG“ erläutert der Experte des Industrie-PCs- Herstellers. Gleichzeitig ist die Anwendersicht sowie der systematische Ansatz entschei- dend für maximale Sicherheit und hohe Pro- duktivität. Durch den gezielten, anwendungs- bestimmten äußeren Aufbau lassen sich die industriellen Rechnersysteme schneller und einfacher in die Anlage integrieren. Industrie-PC-Lösungen für jeden Bereich Mit mehreren Serien an Panel-PCs und LC- Displays bietet TL Electronic optimalen Schutz „Unsere Entwicklungsingenieure haben die rele- vanten Normen und die Voice of Customer in der Materialauswahl, dem Design und der Ausstattung berücksichtigt“, so Gerhard Mandl, Vertriebsexperte der TL Electronic GmbH Österreich. Modulare Industrie-PCs – hygienisch sauber und technisch vielseitig Die bessere Wahl in Edelstahl und Sicherheit sowie hohen Bedienkomfort im Hygienic-Bereich. Für den Touchscreen erhält man einer- seits den bewährten resistiven Touch, der auf Druck reagiert. Endanwender fordern heute verstärkt Multi-Touch-Bildschirme, die die Be- dienung wesentlich erleichtern. Mit der Projec- tive Capacitive Touch Technologie (PCAP) las- sen sich die Systeme sogar bei Feuchtigkeit und mit verschiedenen Arbeitshandschuhen problemlos bedienen. „Ein Musterhandschuh hilft bei der Lösungsfindung. Für einen An- wendungsfall hat ein Kunde gefordert, dass der PCAP-Multi-Touch für drei unterschiedli- che Handschuhtypen ohne Umschalter funk- tioniert. Diese Anforderung konnten wir lösen“, erläutert G. Mandl. Die völlig plane Frontfläche der PCAP-Mul- titouch-Screens ohne Schmutzkanten erfüllen die hohen Reinigungsstandards und Vorga- ben. Leichtere Bedienung, sicherer Ablauf Im Edelstahlgehäuse können Not-Aus- und Flachtaster integriert werden und für schnelle Arbeitsabläufe und verbessertes Monitoring sorgen. Verschiedene Displaygrößen der Pa- nel-PCs oder passive Monitore ab Diagonalen von 10,1 Zoll (25,7 cm) lassen sich flexibel auch bei wenig Platz integrieren. Im Format 16:9 mit Diagonalen von 21,5 bis 23,8 Zoll (54,6 bis 60,5 cm) bekommt man brillante Full-HD-Qualität mit 1920×1080 Pixel. Auf das Material kommt es an Der Hersteller konstruiert die Rechner- und Bediensysteme so, dass es keine Ecken und Kanten gibt. Dadurch lassen sich die Ge- räte optimal reinigen und Schmutzablage- rungen werden verhindert, die später zu einer Kontaminationen führen können. Besonderes Augenmerk liegt auf den eingesetzten Werk- stoffen. Die Edelstahlgehäuse aus eigener Fertigung sind aus langlebigem Edelstahl- Werkstoff 1.4401 (AISI 316) und somit beson- ders korrosions- und flüssigkeitsbeständig auch bei häufigen Reinigungsprozessen. Das Gehäuse-Design bietet weitere Vorteile: Die robusten, modernen Gehäuse sind inklusive aller Schnittstellen vollständig gegen Staub- und Wasser-Eintritt nach Schutzart IP65 ge- schützt. Darüber hinaus erhält man Ausfüh- rungen mit Schutzart IP69K, die gemäß IEC 60529 getestet sind bei 8.000-10.000 kPA (80- 100 bar) und 80°C heißem Wasser. „Die Panel-PCs und Display-Lösungen werden ideal ergänzt mit Edelstahltastatu- ren, verschiedenen Tragarm- oder Stand- fuß-Systemen. Insgesamt wird so aus den Industrie-PCs die perfekte Mensch-Maschine- Schnittstelle – leicht zu integrieren, zu reini- gen und sehr bedienerfreundlich“, so G. Mandl abschließend. © nordroden | AdobeStock.com26 ForSCHUNG 35 ProZESS- SICHErHEIt aNWENDEr- BErICHt 24 SPEKtroSKoPIE 31 laBor+BEtrIEB 38 18 FCIo INSIGHt FIrMEN+FaKtEN 5 oFI 20 22 CoVErStorY INHalt 2023.06.FIrMEN+FaKtEN www.loesemittel-extraktion.de www.cem.de T +49 2842 / 96 44 - 0 Neues GEMÜ Logo Über fast 60 Jahre hat sich der GEMÜ Schriftzug kaum verändert. Das Logo hat sich in dieser Zeit weiterentwickelt, die Buchsta- ben blieben jedoch weitgehend gleich. Im Oktober 2023 stellt das Ingelfinger Technolo- gieunternehmen sein neues Firmenlogo vor. Seit seiner Gründung im Jahr 1964 ist GEMÜ, der Hersteller von Ventil-, Mess- und Re- gelsystemen, kontinuierlich gewachsen und hat sich stetig weiterentwickelt. Das Unter- nehmen, das von Anfang an für Verlässlichkeit und Kontinuität steht, ist zugleich seit fast 60 Jahren auch dafür bekannt, stets Treiber von Innovationen und Veränderungen zu sein. Allein in den letzten zehn Jahren hat GEMÜ sich beachtlich entwickelt. Das Unter- nehmen hat sein Lösungsportfolio kontinu- ierlich ausgebaut und seinen Jahresumsatz im Jahr 2022 auf mehr als 530 Millionen Euro gesteigert. Der Neubau des Headquarters der GEMÜ Gruppe im Gewerbepark Hohenlohe in Kupferzell (Baden-Württemberg, Deutschland) weist den Weg Richtung Zukunft und symboli- siert, wofür GEMÜ steht: Geradlinigkeit, solides und klares Design sowie Verlässlichkeit und Leidenschaft. Diese Eigenschaften sowie die Entwick- lung der letzten Jahre haben GEMÜ beim De- sign des neuen Logos geleitet. Entsprechend hat GEMÜ sein Logo behutsam und zugleich konsequent weiterentwickelt. Auf den ersten Blick erscheinen die Änderungen marginal. Bei genauer Betrachtung wird jedoch deutlich, dass sich jeder einzelne Buchstabe des Logos verändert hat. Die Buchstaben sind komplett neugestaltet und stehen jetzt gerade. Damit symbolisieren sie die Stabilität und Wider- standsfähigkeit, zugleich aber auch die Dyna- mik und Bewegung, für die GEMÜ steht. „Unser neues Logo strahlt Zusammenhalt und Verlässlichkeit gegenüber unseren Kun- den und Kundinnen sowie unseren Mitarbei- tenden aus. Es ist ein Qualitätsversprechen und weist uns den Weg Richtung Zukunft.“ so Gert Müller, geschäftsführender Gesellschafter der GEMÜ Gruppe. chz.at/gemue-group Messer Austria gibt Gas und verkürzt die bereits sehr kurzen Lieferzeiten von Spezial- und Edelgasen noch einmal deutlich Durch die Schaffung eines eigenen Kom- petenzzentrums sowie einer Aufstockung der personellen Ressourcen und des Equipments konnte der Industriegasespezialist Messer Austria die Menge an abgefüllten Flaschen seit 2016 um 75% steigern und die kurzen Lie- ferzeiten weiter optimieren. Spätestens seit der Corona-Pandemie wis- sen wohl alle Anbieter und Konsumenten, wie unangenehm es werden kann, wenn sich die Lieferzeiten stark verlängern. Und dies trifft vor allem auf sensible Bereiche wie die Über- wachung der Lebensmittelqualität oder auch die chemische und pharmazeutische Indus- trie sowie die Medizin und die Umweltüber- wachung zu. Sie alle benötigen spezifische Industriegase, um ihre analytischen Methoden und Prozessabläufe sichern zu können – stets unter strengen gesetzlichen Auflagen. Vor die- sem Hintergrund ist eine rasche und zuverläs- sige Lieferung des jeweils benötigten Spezial- oder Edelgases absolut essenziell. Denn diese Prozesse lassen sich oft nicht über einen län- geren Zeitraum im Vorhinein denken respekti- ve planen. Eigenes Kompetenzzentrum eingerichtet Aus diesem Grund arbeitet Messer Aust- ria schon seit Jahren daran, die seit jeher sehr kurzen Lieferzeiten sowie die eigene Express- Produktion und die tägliche Abfüllleistung noch weiter zu optimieren. „Zu diesem Zweck haben wir ein eigenes Kompetenzzentrum für die Abfüllung von Edelgasen wie Neon, Kryp- ton und Xenon und etwaige Edelgasgemi- schen eingerichtet und sowohl personell als auch das Equipment betreffend an Ressour- cen aufgestockt. Auf diese Weise konnten wir sämtliche Arbeitsabläufe deutlich effizienter gestalten“, betont Gerald Wagner, Head of Spe- cialty Gases bei Messer Austria. Steigerung der Menge an abgefüllten Flaschen Der Erfolg dieser Maßnahmen kann sich sehen lassen. Seit 2016 konnte die Menge an abgefüllten Gasflaschen um rund 75% gestei- gert werden – „unter Beibehaltung unserer hervorragenden Lieferzeiten, die auch unser absolutes Alleinstellungsmerkmal in Öster- reich sind“, zeigt sich Gerald Wagner zufrieden. In einem weiteren Schritt werden nun auch die Produktions- und Laborräumlichkei- ten zur Herstellung von individuellen Kalibrier- gasgemischen erweitert. „Um auch zukünftig die stark steigende Nachfrage nach diesen In- dustriegasen bestmöglich decken zu können, investieren wir aktuell umfassend in den Aus- bau unserer Produktions- und Laborflächen. Zusätzliche bereits laufende Investitionen hin- sichtlich unseres Spezialgaswerks im Bereich des Analysegeräteparks werden unsere Markt- position in Zukunft weiter stärken“, ist Gerald Wagner abschließend überzeugt. chz.at/messer Dr. Gerald Wagner, Head of Specialty Gases bei Messer Austria. © Messer © MesserÖsterreichische Chemie, 2023.066 FIrMEN+FaKtEN VDMA: Maschinen- und Anlagenbauer auf dem Weg zur vernetzen Produktion Über 110 Fach- und Führungskräfte trafen sich zum VDMA-Kongress „Digital Solutions für den Maschinen- und Anlagenbau“ am 5. und 6. Oktober 2023 in Wien.. Fotos: © VDMA Österreich / Jana Madzigon V.l.n.r.: Mathias Dietel (IBM Deutschland und Vorstandsmitglied des VDMA Software und Digitalisierung), Prof. Claus Oetter (Geschäftsführer VDMA Software und Digitalisierung und Leiter der VDMA-Abteilung Informatik), Dr. Markus Baldinger (Geschäftsführer Forschung und Entwicklung bei PÖTTINGER Landtechnik und Vor- standsvorsitzender des VDMA Österreich), Georg C. Priesner (Geschäftsführer des VDMA Österreich). Digitalisierung ist im Maschinen- und Anlagenbau ein entscheidender Schlüssel zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie und damit auch des Wohlstands in Europa. Für eine erfolgreiche digitale Transformation brauchen Unterneh- men eine klare Strategie mit Fokus auf Tech- nologieoffenheit und Kundennutzen. Wie es geht, zeigte der VDMA-Kongress „Digital So- lutions für den Maschinen- und Anlagenbau“ in Wien. Europas Industrie muss sich in einem immer volatiler werdenden wirtschaftlichen Umfeld behaupten. Intelligente und vernetzte Produktionsprozesse sind auch im Mittelstand gefordert, digitale Technologien bieten dafür neue Möglichkeiten. Allerdings erfordert die digitale Transformation einen tiefgreifenden Mentalitätswandel, auch und insbesondere im mittelständisch geprägten Maschinenbau. Wie der Weg zu einer vernetzten Produktion in der Praxis aussehen kann, war Thema des zweiten VDMA-Kongresses „Digital Solutions für den Maschinen- und Anlagenbau“ am 5. und 6. Oktober 2023 in Wien. Dort zeigte der VDMA Österreich gemein- sam mit dem VDMA Software und Digitali- sierung erfolgreiche Praxisbeispiele der di- gitalen Transformation von Maschinen- und Anlagenbaufirmen. Mehr als 110 Geschäfts- führerinnen und Geschäftsführer sowie Ver- triebs- und Digitalisierungsverantwortliche aus fünf Ländern profitierten von neun Pra- xisvorträgen und einer Podiumsdiskussion zur Bedeutung der Digitalisierung für den Maschinenbau. „Digitalisierung ist nie fertig, es wird immer neue Technologien und Strate- gien geben. Deshalb gilt es, stets am Ball zu bleiben“, sagte Prof. Claus Oetter, Geschäfts- führer VDMA Software und Digitalisierung und Leiter der VDMA-Abteilung Informatik. „Durch die zunehmende Digitalisierung wird es immer wichtiger, Technologien gemein- sam zu betrachten (wie Web 3.0, Metaverse, KI oder Blockchain), da sich diese gegensei- tig befruchten und zu neuen digitalen Ge- schäftsmodellen der Zukunft führen“, ergänz- te Prof. Oetter. Mathias Dietel, IBM Deutschland und Vor- standsmitglied des VDMA Software und Digi- talisierung, unterstreicht: „Daten sind von zen- traler Bedeutung, weil sie die Grundlage für die Optimierung von Produktion, Qualitätssi- cherung und innovativen Geschäftsmodellen bilden.“ Hinzu kommt die wachsende Notwen- digkeit, den im Unternehmen vorhandenen Datenschatz sinnvoll einzusetzen. Dr. Markus Baldinger, Geschäftsführer Forschung und Entwicklung bei PÖTTINGER Landtechnik und Vorstandsvorsitzender des VDMA Österreich, betonte: „Ein hoher Digitalisierungsgrad im Maschinenbau ist Voraussetzung für erfolgrei- ches Datenmanagement und Wachstum. Der zweite VDMA-Kongress Digital Solutions bietet uns Maschinenbau-Unternehmen eine hervor- ragende Gelegenheit für einen Austausch auf Augenhöhe mit Lösungspartnern aus der Soft- warebranche.“ Digitalisierung in allen Bereichen des Maschinen- und Anlagenbaus Zu den Kernfragen des Kongresses zählte, wie Maschinen- und Anlagenbauer die digita- le Transformation im eigenen Unternehmen schnell und kosteneffizient bewältigen kön- nen. Im Fokus war auch, wie die Unternehmen digitale Technologien und neue Geschäftsmo- delle mit ihren bewährten Produktionsprak- tiken verbinden können, ohne dass dabei die Unternehmens-DNA verloren geht. Antworten dazu gaben Experten von EN- GEL AUSTRIA, IBM Deutschland, PÖTTINGER Landtechnik, STIWA, TRUMPF, Voith Group, Doppelmayr Seilbahnen mit ICMS, KRAL mit COSMO CONSULT, Röchling Industrial mit K- Businesscom sowie ANDRITZ mit Industrie Informatik und VDMA. In ihren Ausführungen spannten sie einen Bogen über die unter- schiedlichsten Bereiche des Maschinen- und Anlagenbaus in Österreich und Deutschland. Dementsprechend groß war die Vielfalt der vorgestellten Fallbeispiele und Lösungen. Die Themen reichten von der Zukunft intelligen- ter Kunststoffe im Maschinenbau über ein Full Scope MES und eine digitale Lights-out Pro- duction bis hin zur cloud-gestützten Betriebs- und Prozessoptimierung. „Das europäische Netzwerk des größten Industrieverbandes Europas mit 3.600 Mit- gliedsunternehmen aus 23 Ländern wächst stark“, sagte Georg C. Priesner, Geschäftsfüh- rer des VDMA Österreich. „Alleine in Österreich konnten wir in den ersten zehn Monaten 2023 eine Rekordzahl von 5.400 Teilnehmenden bei 74 Veranstaltungen begrüßen. Der zweite Kon- gress „Digital Solutions für den Maschinen- und Anlagenbau“ ist dabei die größte Präsenz- veranstaltung des VDMA in Österreich.“ chz.at/vdmaSchnelle Alternative zu Soxhlet, ASE und QuEChERS www.cem.de T +49 2842 / 96 44 - 0 Siemens macht private 5G-Komplettlösung für die Industrie verfügbar Private Industrial-5G-Infrastruktur zum Aufbau lokaler 5G-Netze in der Industrie. © Siemens Das Technologieunternehmen Siemens bringt erstmals eine selbst entwickelte pri- vate Infrastruktur für den Mobilfunkstandard 5G auf den Markt. Die Lösung ermöglicht es Industrieunternehmen, eigene lokale 5G- Netze aufzubauen, die Automatisierungsan- wendungen bestmöglich unterstützen. „Mit eigenen 5G-Netzen zünden Industrieunter- nehmen die nächste Stufe der vernetzten Pro- duktion“, sagt Axel Lorenz, CEO Process Auto- mation bei Siemens. „5G ist entscheidend für Anwendungen wie mobile Roboter, autonome Logistik und fahrerlose Transportsysteme in Fabriken. Mit der privaten 5G-Infrastruktur von Siemens haben Anwender zudem jeder- zeit die alleinige Kontrolle über ihre Daten in ihrem 5G-Netz und können das Netz maßge- schneidert auf ihre Anwendungen konfigurie- ren.“ Weitere Szenarien für die industrielle 5G-Funktechologie umfassen den integrier- ten Einsatz von vernetzten Tablets, VR-Brillen und intelligenten Werkzeugen. Zudem können Edge-Geräte flexibel eingesetzt werden, etwa auch in Brownfield-Anwendungen, in denen die nachträgliche Verlegung von Kabeln nur schwer möglich ist. Im Gegensatz zu anderen Funktechnologien nutzen private 5G-Netze ein lizensiertes Frequenzband und können daher störungsfrei betrieben werden. 5G-Netzkomponenten aus einer Hand Siemens hat seine 5G-Infrastruktur spezi- ell für die Anforderungen von Industriekunden und industriellen Anwendungen entwickelt. Sie besteht aus einem 5G-Core und einem Radio Access Network (RAN, Funkzugangs- netz): Das RAN umfasst die Central Unit (CU), die Distributed Unit (DU) und die Rado Units (RUs). Unterschiedliche 5G-Endgeräte kön- nen sich mit der 5G-Inastruktur verbinden und im privaten 5G-Netz kommunizieren. Die 5G-Komplettlösung ist auch für den Einsatz in rauen Industrieumgebungen konzipiert. Vor dem Marktstart hat Siemens seine private 5G-Infrastruktur umfassend in realen Produk- tionsumgebungen getestet, wie zum Beispiel am Siemens-Produktionsstandort Karlsruhe. Durch die Implementierung und den Betrieb des Prototypennetzwerks in den eigenen Fer- tigungsstätten hat Siemens die Technolo- gie getestet und weiterentwickelt. So stellt Siemens sicher, dass sie den Anforderungen von industriellen Produktionsumgebungen standhält und industrielle Anwendungen un- terstützt. Die private Siemens-5G-Infrastruktur ist zunächst in Deutschland verfügbar. Weite- re Länder werden Schritt für Schritt folgen. Ein Pilotkunde für die 5G-Komplettlösung ist der Stahlkonzern Salzgitter AG aus Deutschland: „Wir möchten nicht nur irgendein 5G-Netz auf- bauen, sondern ein Industrial 5G, welches den enormen Anforderungen der Stahlindustrie gerecht wird“, sagt Gerd Baresch, Geschäfts- führung Technik der Salzgitter Flachstahl GmbH. „Überall dort, wo wir verlässlich und si- cher Daten drahtlos übertragen müssen – vom Echtzeit-Kamerabild bis zum ganzheitlichen Flottenmanagement für fahrerlose Transport- systeme – benötigen wir eine zukunftsfähige Kommunikationstechnologie. Als langjähri- gem verlässlichen Partner für Netzwerklösun- gen haben wir uns genau deshalb für die Zu- sammenarbeit mit Siemens entschieden.“ Höchste Datensicherheit mit 5G-Infrastruktur in Campusnetzen Private 5G-Netze, auch Campusnetze ge- nannt, sind exklusive 5G-Netze für ein definier- tes lokales Firmengelände, einen definierten Bereich oder einzelne Gebäude. Aus Siemens- Sicht bieten private 5G-Netze viele Vorteile für die Industrie: Unternehmen bauen sie lokal an ihren Standorten auf und können sie genau an ihre Bedürfnisse und Anwendungen anpas- sen. Zudem haben die Unternehmen die vol- le Kontrolle über ihre Daten. Private 5G-Netze nutzen ein eigenes, lokales 5G-Spektrum. Für den Aufbau von lokalen 5G-Netzen wird eine private 5G-Infrastruktur wie von Siemens be- nötigt, die das 5G-Signal auf dem Firmenge- lände verfügbar macht. Seit dem Jahr 2021 bietet Siemens bereits industrielle 5G-Router wie den SCALANCE MUM853-1 und MUM856-1 an, um Roboter, AGVs und andere industrielle Geräte mit ei- nem privaten 5G-Netzwerk zu verbinden. Die- se Router vervollständigen die notwendigen Komponenten für eine effiziente drahtlose Konnektivität im Industrieumfeld. chz.at/siemens Erfolgreiche POWTECH 2023 für ENVEA ENVEA auf der Powtech 2023 Für ENVEA war die POWTECH 2023 ein Erfolg. Die Anzahl der Besucher am Messe- stand konnte im Vergleich zur POWTECH des vergangenen Jahres um gut 20 % gesteigert werden. Besonders groß war das Interesse für die Neuheiten SHIELD Lite und die Hochtem- peraturversion des AirFlow P, sowie für die Feuchtemessung zur Reduzierung von Ener- giekosten. „Silosicherheit ist ein Thema“ „Wir haben viele interessante Gesprä- che über den Siloschutz und unser SHIELD Lite geführt. Silosicherheit ist definitiv ein Thema“, so Markus Schindler, Vertriebsleiter Deutschland & Österreich bei ENVEA. Das ausfallsichere Siloschutzsystem SHIELD Lite besteht aus fünf Komponenten, die die Risi- ken für ein Bersten des Silos bei der Befül- lung mit einem Tankwagen reduzieren, und damit die Gefahren für Menschen und Anlage. Das System ist so konzipiert, dass bei einem Überdruckereignis oder bei einem Ausfall von sicherheitsrelevanten Komponenten, eine Befüllung entweder gar nicht erst starten kann oder aber unterbrochen wird. Über ei- nen Test vom Boden aus können das Druck- entlastungsventil, der Drucksensor, der Füll- standsensor sowie das Einlass-Absperrventil innerhalb von 6 Sekunden vor jeder Befüllung getestet werden. So wird eine Funktionsfä- higkeit dieses Equipments gewährleistet. „Das SHIELD Lite ist einzigartig im Markt und könnte als revolutionär bezeichnet werden, denn viele der gängigen Sicherheitsproble- me bei der Silobefüllung mit Tankfahrzeugen gehören damit der Vergangenheit an“, betont Markus Schindler. Österreichische Chemie, 2023.068 FIrMEN+FaKtEN Verpflichtende Nachhaltigkeitsberichte für Unternehmen ab 2025 Der CMC Masters Club des Fachverbandes UBIT mit Fokus auf ESG und Nachhaltigkeit Im Bild (v.l.n.r.): Andreas Schweighofer (Geschäftsführer der UBIT-Akademie incite), Axel Dick (Quality Aus- tria), Alfred Harl (Obmann des Fachverband UBIT), Sandra Gassner (incite), Andreas Schneider (Bundeskanz- leramt) und Wilfried Drexler (UBIT-Berufsgruppensprecher Unternehmensberatung). © FV UBIT/Strasnik Zum Thema „Nachhaltigkeit und ESG – bürokratischer Aufwand oder Selbstverständ- lichkeit“ lud vergangenen Montag Alfred Harl, Obmann des Fachverbands für Unternehmens- beratung, Buchhaltung und IT, zum CMC Mas- ters Club, dem exklusiven Club für Certified Management Consultants (CMC) und Certified Supervisory Experts (CSE) in das Hotel Sacher in Wien ein. Über die bevorstehenden Verän- derungen im Bereich der Nachhaltigkeitsbe- richterstattung und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Unternehmensführung, die im Zuge der Nachhaltigkeitsberichterstat- tung gemäß der CSRD (Corporate Sustainabili- ty Reporting Directive) erfüllt werden müssen, diskutierten Axel Dick, Prokurist für Business Development Umwelt und CSR/ESG bei Quali- ty Austria, und Andreas Schneider, Abteilungs- leiter für Internationale Familien- und Jugend- politik im Bundeskanzleramt. Neue Anforderungen ab 2025 Die Standpunktdiskussion bot den Teilnehmer:innen einen tiefen Einblick in die bevorstehenden Veränderungen im Bereich der Nachhaltigkeitsberichterstattung und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Unternehmensführung. Die ab dem nächs- ten Jahr geltende EU-Richtlinie für Nachhal- tigkeitsberichterstattung umfasst die drei Themenblöcke Umwelt, Soziales und Unter- nehmensführung – kurz ESG (Environmental, Social, Governance) – und betrifft große Unter- nehmen sowie börsennotierte Unternehmen mit einem Nettoumsatz von mehr als 40 Mil- lionen Euro und mehr als 250 Beschäftigten. Auch Nicht-EU-Unternehmen mit einem Netto- umsatz von 150 Millionen Euro oder einer Toch- tergesellschaft sind zum Bericht verpflichtet. Die Nachhaltigkeitsberichte müssen digital und maschinenlesbar veröffentlicht und ver- pflichtend geprüft werden. Die Überwachung der externen Prüfung des Nachhaltigkeitsbe- richts obliegt den Aufsichtsrät:innen. Andreas Schneider: „Es wird jetzt ernst. Es gibt mehr und mehr Compliance – sprich Regeln und Vorschriften – im Bereich der Nachhaltigkeit. So gewinnt das Thema an Tiefe und Wichtig- keit, auch für Unternehmen, für die es bislang kein so großes Thema war. Unternehmen soll- ten proaktiv ESG/Nachhaltigkeit umsetzen, um den bestmöglichen Nutzen für sich und die Umwelt daraus zu ziehen.“ Rechtssicherheit muss gewährleistet sein Dass es nach wie vor gewisse Unklarhei- ten in dem Bereich gibt und durch die wach- senden ESG-Anforderungen auch der Druck auf Unternehmen wachse, betonte Axel Dick, Prokurist für Business Development Umwelt und CSR/ESG bei Quality Austria: „Viele Fra- gen, die vor allem den politischen sowie admi- nistrativen Bereich betreffen, sind noch offen. Für eine erfolgreiche Umsetzung und Einhal- tung der kommenden Richtlinien braucht es auch Rechtssicherheit und ausreichend Kom- petenzen sowie Ressourcen.“ Bei der anschlie- ßenden Diskussion wurde deutlich, dass die Themen Nachhaltigkeit und ESG eine immer größer werdende Rolle bei der strategischen Ausrichtung von Unternehmen spielen. Dazu UBIT-Obmann Alfred Harl: „Gerade in Zeiten wie diesen, die uns vor neue Herausforde- rungen stellen, ist es für die Unternehmen wichtig, auf Expert:innen zählen zu können. Certified Management Consultants, Certified Supervisory Experts sowie Aufsichtsorgane sind exzellente Berater:innen und können mit ihrer Expertise Unternehmen im Bereich Nach- haltigkeitsberichterstattung auf höchstem Ni- veau beraten. Damit helfen sie Betrieben die Zukunft zu schaffen.” chz.at/wko Bis zu 800 °C Prozesstemperatur möglich Die weitere POWTECH Neuheit, der Air- Flow P als Hochtemperaturversion, wurde von den Besuchern der Messe ebenfalls positiv aufgenommen. Bei der Hochtemperaturver- sion handelt es sich um eine technologische Weiterentwicklung des Volumenstromsensors AirFlow P, der speziell in staubbeladenen Ap- plikationen zur Geschwindigkeitsmessung eingesetzt werden kann, dort wo die Differenz- druckmessung an ihre Grenzen kommt. „Die Vorteile des AirFlow P liegen klar auf der Hand. Neben der Tatsache, dass Staub für den Sensor einen Vorteil darstellt, ist er leicht einzubauen, benötigt kein Venturi und passt für alle Durch- messer und Geometrien. Er ist also ideal dort einsetzbar, wo Umbauten nicht möglich oder erwünscht sind. Und jetzt kann er auch bei Prozesstemperaturen bis 800 °C eingesetzt werden“, erklärt Markus Schindler die Vorzüge des Volumenstromsensors AirFlow P. Energiesparen bleibt wichtiges Thema Wie bereits auf der POWTECH vor einem Jahr, war auch 2023 das Thema Feuchtemes- sung für die Besucher am ENVEA Stand relevant. Je nach Prozess ging es um eine berührungslo- se Feuchtemessung, basierend auf der Nahinf- rarot-Spektroskopie oder um eine Messung mit Materialkontakt auf Mikrowellenbasis. Das Ziel der Feuchtemessung war bei vielen Besuchern gleich. Der Energieverbrauch sollte gesenkt wer- den. Mit der Überwachung des Feuchtegehalts von Schüttgütern im Prozess können Trock- nungsvorgänge und Anlagenlaufzeiten besser gesteuert werden, wodurch eine signifikante Reduktion des Energieverbrauchs möglich ist. „Die POWTECH 2023 hat uns viele inter- essante Gespräche und einen sehr wertvollen Austausch mit unseren Kunden ermöglicht. Allein deswegen können wir sie schon als Er- folg betrachten“, zieht Vertriebsleiter Markus Schindler ein positives Fazit der Messe. Führender Hersteller von Umweltmanagementlösungen ENVEA ist ein führender Hersteller von Umweltmanagementlösungen zum Schutz der Menschen und unserer Erde. Die Produkte und Lösungen von ENVEA umfassen Überwa- chungssysteme für die Umgebungsluft, Emis- sionen und Prozesse, wie Gasanalysatoren, Staubmessgeräte, Feststoff- und Rauchgas- durchflussmesser sowie Lösungen für die Ver- arbeitung von Umweltdaten und die Berichter- stattung. ENVEA hat seinen Hauptsitz in Poissy (Frankreich) und beschäftigt mehr als 1.200 Vollzeitkräfte in Forschungs- und Entwick- lungszentren, Produktionsstätten und lokalen Vertriebs- und Serviceeinheiten in Frankreich, dem Vereinigten Königreich, Deutschland, Ita- lien, den USA, Indien und China. chz.at/enveaThyssengas und Currenta wollen Chempark-Standorte an das Wasserstoff-Netz anschließen Dr. Thomas Gößmann, Vorsitzender der Geschäftsführung Thyssengas GmbH, und Hans Gennen, Technischer Geschäftsführer (COO) Currenta, nach der Unterzeichnung der gemeinsamen Absichtserklärung zur zukünftigen Versor- gung der Chempark-Standorte mit Wasserstoff. © Currenta GmbH & Co OHG Wasserstoff macht es möglich: Eine diversifizierte Versorgung, mehr Nachhaltigkeit und eine neue Chemie. Deshalb legen Thyssen- gas und Currenta mit einer gemeinsamen Absichtserklärung (Letter of Intent) jetzt den Grundstein für die Wasserstoff-Versorgung des Chemieparks der Zukunft. Ab 2030 sollen die drei Chempark-Standorte Leverkusen, Dorma- gen und Krefeld-Uerdingen über drei Netzkopplungspunkte an das künftige Wasserstoff-Netz der Thyssengas angebunden werden. Da- rauf haben sich der Fernleitungsnetzbetreiber Thyssengas und der Chemieparkbetreiber Currenta in einer gemeinsamen Absichtserklä- rung (Letter of Intent) geeinigt. Die Wasserstoff-Versorgung der Standorte in Dormagen und Le- verkusen soll durch die Umstellung einer bestehenden Thyssengas- Erdgasleitung auf Wasserstoff realisiert werden. Für die Anbindung des Standorts in Krefeld-Uerdingen soll nach aktuellem Planungs- stand und abhängig von der ausstehenden Bestätigung des Wasser- stoff-Kernnetzes eine neue Wasserstoff-Leitung zwischen Duisburg und Krefeld gebaut werden. Der benötigte Wasserstoff soll dann ab 2030 über die geplanten Grenzübergangspunkte Zevenaar und Vlieghuis mit den Niederlan- den sowie den geplanten Nord-Süd-Korridor der Fernleitungsnetzbe- treiber Gasunie und Thyssengas zwischen Wilhelmshaven und Köln zu den drei Chemieparks gelangen. Hans Gennen, Technischer Geschäftsführer (COO) Currenta: „Nur eine langfristig klimaneutrale Industrie hat hier, im Herzen Europas, eine echte Zukunftsperspektive. Deshalb haben wir uns als Curren- ta ein klares Ziel gesetzt: Den nachhaltigen Chemiepark der Zukunft proaktiv zu gestalten. Wasserstoff ist ein wesentlicher Baustein in unserer Strategie, deshalb freue ich mich, dass wir gemeinsam mit Thyssengas jetzt diesen wichtigen ersten Schritt gegangen sind. Und natürlich hoffen wir, dass es uns damit gelingt, beim Thema Transfor- mation für eine gewisse Aufbruchsstimmung zu sorgen.“ Dr. Thomas Gößmann, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Thyssengas: „Unsere Kooperationen in den regionalen H2-Clustern zeigen: Die Nachfrage nach Wasserstoff ist da und nimmt immer wei- ter zu. Mit Currenta planen wir jetzt den Wasserstoff-Anschluss für eines der industriellen Schwergewichte in Nordrhein-Westfalen - ein deutliches Signal für den Aufbruch in die Wasserstoff-Wirtschaft und ein weiterer Meilenstein für unsere Wasserstoff-Netzplanung.“ Hoher Wasserstoff-Bedarf in den H2-Clustern Thyssengas hat im engen Austausch mit den Unternehmen in seinem Netzgebiet zunächst sechs Potenzialregionen, sogenannte H2-Cluster, definiert. Diese verteilen sich auf die Regionen Emsland, Münsterland, Ruhrgebiet und Rheinland. In den Clustern sind zahlrei- che energie- und emissionsintensive Unternehmen angesiedelt, die ihre Energieversorgung künftig mithilfe von Wasserstoff dekarboni- sieren möchten. Die H2-Cluster sollen als Keimzellen die Entwicklung hin zu einer integrierten Wasserstoff-Infrastruktur einleiten. chz.at/h2.thyssengas Next >